Generalprobe mit Hürden.
Beim dritten Saisonlauf der World Endurance Championship in Spa-Francorchamps durchlief das Porsche Penske Motorsport Team einiges an Hürden. Trotzdem hatte das Team lange gute Chancen auf einen Platz auf dem Podium.
Die 6 Stunden von Spa-Francorchamps waren so wechselhaft, wie das Wetter in den Ardennen: Die Porsche 963 Fahrzeuge mit der Nummer #5 und #6 starteten nach einem eher durchwachsenen Qualifying von den Startplätzen zehn und sechs. Das Customer Racing Team Hertz JOTA startete zwischen den zwei Werksfahrzeugen auf Platz sieben zum ersten Mal mit ihrem 963. In der GTE Am-Klasse reihten sich die Kundenteams der Iron Dames und Proton Competition in der 13. Reihe, Dempsey-Proton Racing und GR Racing in der 17. Reihe und die Iron Lynx in der 18. Reihe ein. Auch das Wetter bot keine idealen Startbedingungen – die graue Wolkendecke über der Strecke ließ auch vermuten, dass Regen drohen würde. Eine schwierige Entscheidung für alle teilnehmenden Teams: Slicks oder Wets?
Das Porsche Penske Motorsport Team entschied sich für Slicks, also Reifen die für eine trockene Strecke ausgelegt sind. Der weitere Verlauf des Rennens sollte zeigen, ob dies die richtige Entscheidung war.
Da in der Saison 2023 Reifenwärmer in der WEC nicht zulässig sind, starteten alle etwas vorsichtiger ins Rennen. Trotzdem verloren die Iron Lynx in den ersten 15 Minuten die Kontrolle über ihr Fahrzeug und landeten im Kiesbett, wo sie stecken blieben. Der erste Safety Car Einsatz wurde eingeläutet.
Nach 30 Minuten Rennzeit gaben die Porsche 911 Turbo S Safety Cars die Strecke wieder frei und es ging in allen Fahrzeugklassen direkt zur Sache: Der Porsche 963 #6 mit Laurens Vanthoor am Steuer geht in den Angriff über und kämpft sich an mehreren Fahrzeugen und dem Schwesterauto von Hertz JOTA vor bis auf Platz zwei der Hypercar-Klasse. Auch Michael Christensen im Porsche 963 #5 wollte Plätze gut machen und arbeitete sich auf den siebten Platz vor. Dort duelliert er sich kurzzeitig mit dem Toyota #8 und nachdem er diesen erfolgreich überholt, geht er in die Verfolgung des Glickenhaus mit der Nummer 708.
Zeitgleich eröffnet Sarah Bovy der Iron Dames die Jagd auf das Podium und kommt bis auf den vierten Platz der GTE Am-Fahrzeuge – vor ihr die #33 von Corvette Racing, mit dem sie sich schon beim Rennen in Portugal sechs Stunden lang gemessen hatte. Kennzeichnend zu diesem Zeitpunkt ist, dass alle Teams, die sich für Slicks entschieden hatten, Plätze gut machen konnten. Zwar nieselte es leicht, aber es war nicht genug für eine nasse Strecke und das zeigte sich in den Platzierungen.