The ‘Temple of Speed’ – Monza’s iconic circuit in the park, just north of Milan – played host to the final rounds of the 2021 Porsche Mobil 1 Supercup and provided a worthy backdrop for Larry ten Voorde to secure his second championship title.
It would be a big weekend for the 32 cars arriving at Monza for the finale of the 2021 Porsche Mobil 1 Supercup. The Porsche 911GT3 Cup 992 car, new for this year, had proved a great success and would be able to unleash all of its 510PS around one of the fastest circuits on the championship calendar.
From the outset, all eyes were understandably on #25 Larry ten Voorde (NLD/Team GP Elite), who had a significant, but not unassailable, 25-point advantage in the championship standings. His closest rival was #20 Jaxon Evans (NZL/Martinet by Alméras), who would have to put memories of two dismal finishes – tenth place at Zandvoort, and twelfth at Spa – behind him, if he were to out-score the Dutchman in the standings.
But whatever the outcome of the race: with their different levels of driving skills and experience, fair sportsmanship and committed competitiveness, all the participants in the Porsche Supercup can consider themselves winners in 2021.
The one and only Free Practice.
Two races over the weekend did not mean any additional time for Free Practice, however: just the usual 45-minute session, now on Friday lunchtime, which gave everyone the opportunity to see whether there would be a challenge for the championship.
The limelight was initially stolen by #29 Laurin Heinrich (DEU/Nebulus Racing by Huber), who followed up his win at Zandvoort the previous weekend, by posting the first representative lap time. The 19-year-old rookie arrived at Monza not only leading the points standings in the Rookie Classification, but he also had a mathematical chance of taking overall points lead, if everything went his way.
Eine gute Wahl, denn der Sieger des Rennens aus Zandvoort war wieder schnell unterwegs, schließlich ging es für ihn um den Gesamtsieg in der Rookie-Wertung. Güven ließ sich ziehen, der Monza-Windschatten tat sein Übriges – Pole-Position für den Porsche Junior gefolgt von Ten Voorde. Auf Platz drei qualifizierte sich ein wiedererstarkter #19 Dorian Boccolacci (FRA/Martinet by Alméras), der auch noch Chancen in der Rookie-Wertung hatte. Auf Platz vier landete #20 Jaxon Evans (NZL/Martinet by Alméras). Der ehemalige Porsche Junior war der größte Gegner für Larry ten Voorde im Titelkampf.
Ten Voorde souverän zum 2. Mal in Folge Champion.
Ampeln aus, und beinahe hätte Ten Voorde Güven überrumpelt. Doch der Porsche Junior zog knallhart nach rechts rüber – wohlwissend, dass Ten Voorde im Titelkampf nicht letztes Risiko würde gehen können. Der Niederländer steckte zurück und Güven behielt die Führung. Diese sollte er bis ins Ziel nicht mehr abgeben – endlich der langersehnte Sieg für den 23-Jährigen, der in der zweiten Saisonhälfte des Porsche Mobil 1 Supercup mehr Punkte als jeder andere Fahrer gesammelt hat und ohne sein Pech wohl ein würdiger Herausforderer für Ten Voorde im Meisterschaftskampf gewesen wäre.
Evans brachte sich auf Platz drei in Lauerstellung und wollte eigentlich Larry ten Voorde attackieren. Doch dann geschah das Unfassbare: Sein Teamkollege Boccolacci, am Start noch hinter Evans zurückgefallen, attackierte den Neuseeländer und ging eingangs der zweiten Runde in der Variante Rettifilo vorbei! Ungläubig rieben sich die Tifosi auf den Rängen die Augen, als die beiden Piloten von Martinet by Alméras gegen- statt miteinander arbeiteten. Boccolacci blieb unnachgiebig und setzte sich durch. Das erlaubte es Güven und Ten Voorde, sich an der Spitze abzusetzen.
Doch Boccolacci meinte es Ernst mit dem Rookie-Titel. Er arbeitete sich Zehntelsekunde für Zehntelsekunde an das Führungsduo heran und holte sich den Windschatten von Ten Voorde. Der Niederländer wusste, dass Platz drei für den Championtitel reichte und verzichtete auf seine sonst so hartnäckige Gegenwehr. Freiwillig vorbei ließ er den Franzosen dennoch nicht. Dorian Boccolacci brauchte bis zur elften von 15 Runden, um auf Platz zwei zu gehen. Da war Güven an der Spitze bereits über alle Berge, die vom Autodromo Nazionale di Monza nur unweit entfernt sind.
Boccolacci verhindert vorzeitigen Rookie-Titel für Heinrich.
Evans wurde nach Boccolaccis Manöver in ein Paket zurückgereicht, das Heinrich, dessen Teamkollegen #28 Leon Köhler (DEU/Nebulus Racing by Huber) und #12 Marvin Klein (FRA/CLRT) einschloss. Heinrich versuchte sofort eine Attacke gegen Evans in der Variante Rettifilo, doch Evans blockte, sodass der deutsche Rookie durch die Auslaufzone musste und in Reichweite von Köhler geriet. Die beiden Piloten von Nebulus Racing by Huber waren mit ihrem Qualifying nicht zufrieden. Sie hatten im Freien Training mit den Plätzen eins und drei noch den Anschein erweckt, als hätten sie ihre Form aus Zandvoort mit nach Norditalien genommen. Evans war jedoch ein unüberwindbares Hindernis für beide.
Und so begannen die Huber-Boys alsbald, sich gegenseitig zu bekämpfen. Heinrich durfte nicht zu viele Plätze verlieren, weil Boccolacci so stark auftrumpfte. Köhler versuchte es mehrfach gegen den Rookie, brachte sich damit aber auch in Gefahr, den sechsten Platz zu verlieren. Und so kam in der allerletzten Runde, was kommen musste: Köhler setzte alles auf eine Karte und verlor. Nicht nur kam er nicht an Heinrich vorbei, sondern er musste auch noch Rang sechs an Klein abtreten. Ein ärgerliches Ende des Rennens für den Youngster, der sein Talent dennoch erneut untermauerte.
Die Top 10 komplettierten #16 Simone Iaquinta (ITA/Dinamic Motorsport), der sich nach seinem Podiumsplatz in Zandvoort für das Heimspiel sicher mehr ausgerechnet hatte, Rookie #17 Harry King (GBR/Parker Revs Motorsport), und #24 Max van Splunteren (NLD/Team GP Elite). Ein wichtiges Ergebnis, denn für das Team GP Elite ging es neben der Fahrerwertung auch um den Titel in der Teamwertung.
Larry ten Voordes Kür.
Einmal schlafen, dann stand der krönende Abschluss der Saison auf dem Programm. Das Sonntagsrennen fand wieder zur gewohnten Zeit in der Mittagssonne bei perfekten äußeren Bedingungen statt. Aufgrund des Formats mit zwei Rennen gab es eine Sonderregelung: Die Startaufstellung für Rennen 2 ergab sich aus der zweitschnellsten Runde eines jeden Fahrers im Qualifying.
So stand nun Ten Voorde auf Pole, dessen zweitschnellste Runde im Qualifying lediglich eine Zehntelsekunde langsamer war als seine schnellste. Es war wieder einmal ein Beweis seiner Extraklasse: Er ist nicht nur schnell, sondern konstant schnell. Neben ihm in der ersten Reihe Heinrich, dahinter #11 Florian Latorre (FRA/CLRT). Der Franzose hatte sich eigentlich auf Platz sieben im Samstagsrennen qualifiziert, musste aber wegen eines kurzfristigen technischen Problems das Rennen aus der Boxengasse in Angriff nehmen und beendete den Lauf als 20. Nun brannte er auf Revanche. Boccolacci startete von Position vier, womit für Spannung im Duell um den Rookie-Titel gesorgt war. Samstagssieger Güven musste diesmal kämpfen, denn er fuhr nur von Rang sieben los.
Zum letzten Mal erloschen für die Saison 2021 im Porsche Mobil 1 Supercup die Lichter und Ten Voorde – nun zu jedem Risiko bereit – machte mit dem besser gestarteten Heinrich genau das, was Güven am Vortag mit ihm selbst angestellt hatte: Er drängte ihn nach rechts Richtung Boxenmauer. Heinrich steckt zurück, hatte jedoch noch immer Überschuss. So ging er in der Variante Rettifilo außen daneben, was die Innenbahn im zweiten Teil der Schikane wurde. Doch ten Voorde hielt die Führung knapp – auch weil Heinrich für seine Punkte in Rookie-Wertung kein Risiko gehen wollte. Von da an waren die Fronten geklärt. Ten Voorde fuhr souverän zum vierten Saisonsieg, womit er genau die Hälfte aller Rennen der Saison 2021 gewonnen hat.
Sensationeller Kampf um den Rookie-Titel.
Für Heinrich wurde es nicht so einfach. Boccolacci wollte ihm unbedingt im letzten Rennen noch den Rookie-Titel abnehmen, dem er zu Beginn der Saison schon entgegengestürmt war, bevor er zur Saisonmitte abbaute. Vom Punktestand konnte es sich Heinrich zwar leisten, Boccolacci vorbei zu lassen. Dem Franzosen folgte jedoch eine ganze Meute, die darauf lauerte, mit Boccolacci am Förderpiloten von SSR Performance vorbeizuziehen und ihm wichtige Punkte abzunehmen.
In der fünften Runde dann überrumpelte Boccolacci Heinrich auf der Bremse über die Innenbahn beim Anbremsen der Variante della Roggia. Das reichte noch nicht für den Gewinn der Rookie-Wertung, doch die Hoffnung war nun wieder da. Boccolaccis einziges Pech: Ten Voorde, den er für die entscheidenden Punkte kriegen musste, hatte keine große Lust, seinen Sieg und damit das i-Tüpfelchen auf dem Meistertitel abzugeben.
Boccolacci versuchte alles, attackierte bis zum Letzten – und darüber hinaus: Er blockierte überraschenderweise das kurvenäußere Vorderrad und verlor den zweiten Platz wieder an Heinrich. Noch schlimmer: Er hatte sich einen Bremsplatten in seinen Michelin-Slick gefahren. Mit dem Reifen war auch sein Speed dahin und Boccolacci fiel mit weiteren Verbremsern immer weiter zurück. Am Ende wurde er nur Neunter! Heinrich hielt Platz zwei und sicherte sich damit den Gesamtsieg der Rookie-Wertung 2021 im Porsche Mobil 1 Supercup.
Güven krönt starke zweite Saisonhälfte mit Podium.
Den dritten Platz holte sich nach starken Kämpfen Ayhancan Güven. Der Porsche Junior machte schon beim Start zwei Plätze gut und ging in der sechsten Runde mit einem starken Manöver an Latorre vorbei. Rang drei gab es dann von Boccolacci geschenkt. Latorre versuchte noch mehrfach, sich den Platz von Güven zurückzuholen, doch dieser bewies seine Klasse und wehrte die Attacken teils mit artistischen Manövern ab. Ein bärenstarker dritter Platz des Porsche Juniors, der in der zweiten Saisonhälfte nie schlechter als Vierter war.
Hinter Latorre holte sich Köhler den fünften Platz in einem packenden Finish mit nur zwei Hunderstelsekunden Vorsprung auf King, der im letzten Rennen der Saison endlich die Leistung zeigte, die man vom überlegenen Meister des Porsche Carrera Cup Great Britain erwartet hatte. Platz sieben ging nach einem Rennen mit zwischenzeitlichem Ausrutscher an Evans, gefolgt von van Splunteren.
Damit war klar, dass auch der Teamtitel im Porsche Mobil 1 Supercup an das Team GP Elite ging – Glückwunsch zu beiden Meisterschaften für die Truppe von Torsten van Haasteren. Hinter einem enttäuschten, aber für seinen Kampfeswillen bewundernswerten Boccolacci komplettierte Iaquinta die Top 10.
ProAm: Misslin tut es Ten Voorde gleich.
Der Siegeszug von #5 Nicolas Misslin (MCO/Lechner Racing Middle East) ist nur durch das Saisonende zu stoppen. Der Franzose mit monegassischer Lizenz fuhr zu zwei weiteren Erfolgen in der ProAm-Wertung in Monza. Mit sagenhaften sechs Siegen in Folge holte er überlegen den Titel. Ein Ausgang in dieser Meisterschaft, mit dem wohl niemand vor Saisonstart gerechnet hatte – schon gar nicht nach dem ersten Rennen, als Misslin in Monaco in eine Startkollision verwickelt worden war und einen Nuller schrieb.
Der Sieg am Samstag von der ProAm-Pole-Position aus reichte bereits, um den Titel dingfest zu machen. Am Sonntag folgte ein weiterer Triumph, ebenfalls von der besten Startposition unter den ProAms. An Nicolas Misslin führte in der Saison 2021 absolut kein Weg vorbei.
Spannend wurde es im Kampf um den Vizetitel. Denn #27 Roar Lindland (NOR/Nebulus Racing by Huber), so schien es, fand in Monza zu alter Stärke zurück. In Rennen 1 startete er von Platz zwei, musste sich aber im Laufe des Rennens #23 Aaron Mason (GBR/Pierre Martinet by Alméras) beugen. Doch sein Rivale, #15 Philipp Sager (AUT/Dinamic Motorsport), schied mit Problemen bei der Kraftstoffversorgung aus. Glück im Unglück für Sager, dass er 13 von 15 Runden absolvierte und so in Wertung kam. Zwölf wichtige Punkte flossen auf sein Konto.
Trotzdem hieß es nun vor dem Finale: Punktegleichstand mit Lindland. Der Norweger startete zwei Plätze vor dem Österreicher ins letzte Rennen, doch dieser kam besser weg und heftete sich an Lindland. Es kam zum absoluten Showdown. Rundenlang klebten die beiden im Kampf hinter Misslin und Mason aneinander und kämpften um den dritten Platz. Schließlich gelang es Sager, in der vorletzten Runde Lindland zu überholen – Platz zwei und Vizetitel für den 51-jährigen Geschäftsmann aus der Steiermark!
Gelungene Premierensaison für die Generation 992.
Damit ist der Porsche Mobil 1 Supercup 2021 in den Geschichtsbüchern. Mit würdigen Meistern in allen Wertungen und einer gelungenen Premiere des 510 PS starken Porsche 911 GT3 Cup der Generation 992. Er begeistert die Fans mit spektakulärem Sound und hilft dank Esso Renewable Racing Fuel, die Zukunft der Serie zu erhalten: 2022 wird die zweite Generation des erneuerbaren Kraftstoffs debütieren, mit der sich gegenüber konventionell betriebenen Verbrennungsmotoren eine Reduktion des CO2-Ausstoßes um bis zu 85 Prozent realisieren lässt.
Porsche-Fans können den neuen Rennwagen weiterhin in mehreren nationalen Meisterschaften verfolgen, die noch nicht beendet sind. Allein im Porsche Carrera Cup Deutschland stehen noch drei Rennwochenenden mit jeweils zwei Rennen auf dem Programm. Und natürlich werden die Boliden 2022 auch im Porsche Mobil 1 Supercup wieder am Start stehen, wenn es in die 30. Saison der Serie geht – zu einer erneuten Jagd auf Larry ten Voorde.