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Das Maß aller Dinge. Noch heute. 50 Jahre Porsche 917.

In der Welt der Sportwagen gibt es wohl kaum eine Zahlenkombination von Porsche, die nicht mit Siegen, Gänsehaut und herausragender Ingenieurskunst verbunden wird. Und trotzdem gibt es eine, die selbst 50 Jahre nach ihrer Premiere die Spitze aller Motorsportlegenden bildet: der Porsche 917.

Sommer 1967. Das Porsche Motorsportteam kehrt nach einem nervenaufreibenden Rennen mit einem 5. Platz in der Gesamtwertung und einem Klassensieg des 907 in Le Mans zurück nach Zuffenhausen. Ein Grund zum Feiern könnte man meinen, doch man wollte mehr: der Gesamtsieg an der Sarthe war das ausgerufene Ziel. Angesichts der vorherrschenden Konkurrenzsituation an der Spitze ein schier aussichtloses und finanziell risikoreiches Unterfangen für den vergleichsweise kleinenSportwagenhersteller aus Zuffenhausen. Der Ehrgeiz überstimmte die Zweifel: Angekommen im Werk 1 wartet bereits ein Team rund um Hans Mezger, Peter Falk und Helmut Flegl darauf, das nächste Ziel zu erreichen: ein konkurrenzfähiger Sportwagen musste so schnell wie möglich entwickelt werden.

Gerade einmal zwei Jahre später, im April 1969, präsentiert das Team der FIA 25 Modelle des Porsche 917, um die Homologation für diesen Rennwagen zu erhalten. Nach einer durchwachsenen ersten Saison, in der jedoch die Leistungsfähigkeit des 917 bereits das ein oder andere mal aufblitzte, war der große Tag gekommen: die 24 Stunden von Le Mans 1970: die ersten beiden Plätze belegte der Porsche 917. Den dritten Platz im Gesamtklassement komplettierte der Porsche 908. Ein voller Erfolg.

Der Rest ist Sportwagengeschichte – im wahrsten Sinne des Wortes: Den Sieg in Le Mans konnte Porsche im Jahr darauf wiederholen. Der 917 eroberte genauso die nordamerikanische CanAm - Rennserie, in der er als 917/30 zum leistungsstärksten Rennwagen von Porsche avancierte. Nachdem die Teilnahme des 917 durch Regeländerungen in den verschiedenen Rennserien unmöglich gemacht wurde, verabschiedete sich diese Legende in den wohl verdienten, ruhmreichen Ruhestand.

Was bleibt? Zum einen die ersten beiden von insgesamt 19 Gesamtsiegen in Le Mans. Zum anderen die Entwicklung hochleistungsstarker Turbomotoren, die ihren Weg von der Rennstrecke in die Baureihen des 911 fanden.

Das größte Vermächtnis des Porsche 917 wird für immer das Selbstverständnis sein, dass man bei Porsche unabhängig von der Rennserie und entgegen aller Widrigkeiten immer nach der obersten Stufe auf dem Siegertreppchen streben wird.

Heute, 50 Jahre danach, ist dieser Rennwagen aus der Geschichte von Porsche Motorsport nicht mehr wegzudenken. Um ihn zu ehren und um zu beweisen, dass der gleiche Ehrgeiz noch immer in Weissach lebt, hat ein kleines Team innerhalb von nur sechs Monaten eine Hommage an den 917 entwickelt. Das Chassis mit adaptiver Aerodynamik basiert auf einem Carbon-Monocoque. Vorder- und Hinterachse sind mit einem Feder-Dämpfer-Konzept mit Umlenkung ausgestattet. Beim Querlenker und Radträger bediente man sich bei einer anderen Legende: dem 918 Spyder. Angetrieben wird dieser Supersportler von einem 8-Zylinder Turbo Motor mit bis zu 1000 PS Leistung.

Das visuelle Highlight dieser Konzeptstudie ist sicherlich die Lackierung in Anlehnung an das Salzburg-Design von 1970. Eben jene Lackierung, mit der Richard Attwood und Hans Herrmann den 917 nach 343 Runden als Erster ins Ziel in Le Mans steuerten.

Anlässlich des Jubiläums der Rennwagenlegende lädt das Porsche Museum noch bis zum 15. September 2019 zur Sonderausstellung „50 Jahre Porsche 917 - Colours of Speed" ein. Neben historischen Rennwagen rückt diese Ausstellung vor allem die Entwicklung und die Geschichte dahinter in den Mittelpunkt. Ein Must-See für jeden Porsche Motorsportfan.

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