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Dennis Olsen #90 von Manthey EMA verlässt in seinem Porsche 911 GT3 R die Boxengasse.

8/10/2023

Zwei Mal Treppchen für Porsche.

Porsche führt weiter in der Herstellerwertung.

Schwierige Rahmenbedingungen für die Piloten der DTM in der Eifel: Regen erschwerte das Rennen auf dem ohnehin schon anspruchsvollen Nürburgring. Nicht nur Grüne Hölle – auch nasse Hölle. Um so beachtlicher die Performance von DTM-Neuling Laurin Heinrich, dem am Sonntag erstmalig der Sprung aufs Treppchen gelang. Nicht minder beeindruckend Thomas Preinings Platzierung in der Fahrer- und Manthey EMA im Team-Klassement auf Platz eins. Damit führt Porsche weiterhin in allen drei Wertungen.

Beim Start am Samstag war es zwar noch trocken und mit 18° C vergleichsweise warm zugegangen, aber fallende Temperaturen und einsetzender Regen waren auch nicht unbedingt das, was man im kalendarischen Hochsommer in der Eifel erwartet. Und das Wetter sollte im Laufe des Rennwochenendes nicht besser werden. Im Gegenteil.

 

Eine Herausforderung, nicht nur für den Meisterschaftsführenden Thomas Preining (Manthey EMA, Porsche 911 GT3 R #91), der bis zu diesem Rennen 90 Punkte angesammelt hatte. Schon in Minute drei geriet er stark unter Druck durch Ricardo Feller #7, ließ ihm aber kein Durchkommen. Auch Dennis Olsen (Manthey EMA/Porsche 911 GT3 R #90) kämpfte im engen Startfeld und fiel gleich zu Beginn auf Platz 9 zurück, gleichte den Verlust aber kurz darauf wieder aus – blieb aber weiter in Bedrängnis.

 

Pech dann für Ayhancan Güven und Christian Engelhart: Rennende nach Kollision in Minute 27. Engelhart war nach dem Anbremsen der ersten Kurve rücklings in Güvens Heck gerutscht, beide Rennwagen standen mit beschädigtem Heck im Kiesbett. Eine Full-Course-Yellow-Phase in Minute 28 war die Folge. Der Crash bedeutete das Aus für den Renneinsatz beider Fahrzeuge am Sonntag – die Beschädigungen waren zu intensiv. Aber zum Glück nur Blechschaden: Güven und Engelhart blieben praktisch unverletzt.

 

Und der Regen wurde mehr – etliche Teams drängelten sich in der Boxengasse, um auf Regenreifen zu wechseln. Die richtige Strategie? Auf jeden Fall nur ein Vorgeschmack auf das Rennen am Folgetag.

Der Porsche 911 GT3 R von Ayhancan Güven #24 vor dunklen Regenwolken auf dem Nürburgring.

Nach diesem Rennauftakt mit wechselhaften Bedingungen fuhren die Porsche Teams am Samstag dennoch erfolgreich in die Punkte: Thomas Preining (Manthey EMA, Porsche 911 GT3 R #91) überquerte die Ziellinie als Dritter und baute seine Tabellenführung auf 18 Punkte aus. Dennis Olsen (Manthey EMA/Porsche 911 GT3 R #90) kämpfte sich von Startposition sieben um zwei Plätze nach vorne und beendete das Rennen als Fünfter. Erfolg auch für Tim Heinemann (Toksport WRT, Porsche 911 GT3 R #9), der mit Platz 14 seine ersten Punkte seit Saisonbeginn erzielen konnte.

 

Nicht so gut lief es dagegen am Samstag für Laurin Heinrich (Team75 Motorsport, Porsche 911 GT3 R #75) : Die Full-Course-Yellow-Phase während des Boxenstopp-Fensters kostete ihn wertvolle Zeit – und damit ein gutes Ergebnis. Nur Platz 19 für den Porsche Nachwuchspiloten, also keine Meisterschaftszähler. Aber das war ja nur Tag eins von zweien. An dessen Ende sollte ein überglücklicher Youngster auf dem Podium stehen.

 

Das Ergebnis des ersten Rennens der DTM auf dem Nürburgring:

1. Mirko Bortolotti (I), Lamborghini Huracan GT3 EVO 2 #92, 39 Runden

2. Lucas Auer (A), Mercedes-AMG GT3 #22, +1,199 Sekunden

3. Thomas Preining (A), Porsche 911 GT3 R #91, +2,572 Sekunden

5. Dennis Olsen (N), Porsche 911 GT3 R #90, +4,327 Sekunden

14. Tim Heinemann (D), Porsche 911 GT3 R #9, +17,531 Sekunden 

9. Laurin Heinrich (D), Porsche 911 GT3 R #75, +20,504 Sekunden

DNF Ayhancan Güven (TR), Porsche 911 GT3 R #24, +21 Runden

DNF Christian Engelhart (D), Porsche 911 GT3 R #99, +21 Runden

Regenschlacht im Rennverlauf.

Das zweite Rennen am Sonntag begann aus Sicht von Porsche wenig vielversprechend. Vortages-Dritter Preining startete nach einem unglücklichen Qualifying auf einem eher ernüchternden Startplatz 16. Und Dennis Olsen, gestern noch auf dem fünften Platz, kollidierte beim Start mit Kelvin van der Linde: Rennaus in Minute 6.

 

Dazu noch das Wetter. Auch wenn die Teams am Samstag während der Regenschauer schon gewisse Erfahrungen gesammelt hatten, war auch heute am Sonntag bei Rennbeginn noch unklar: Slicks oder Regenreifen? Eine Frage, die im weiteren Rennverlauf eindeutig beantwortet werden konnte.

Thomas Preining #91 auf regennasser Piste vor weiteren Fahrzeugen.

Denn während die Slicks zwar langsam auf Temperatur kamen, gab es zwischen trockenen Abschnitten immer wieder Regen. Keine Viertelstunde war das Rennen alt, als die Rundenzeiten der Slickfahrer immer wieder einbrachen. Tim Heinemann (Toksport WRT, Porsche 911 GT3 R #9) setzte David Schumacher unter Druck, bis er nach einem längeren Duell vorbeiziehen konnte. Minute 17: Noch fuhren beide auf Slicks. Noch.

 

Boxenstoppfenster dann ab Minute 20. Spätestens jetzt waren die Slicks klar im Nachteil. Regen und Gischt erschwerten Sicht und Traktion. Und auch die im Vergleich zum Vortag noch kühleren 12–13° C erforderten eine konsequente Rennstrategie. Langsam bewahrheitete sich: Die Porsche Teams hatten sie.

 

Denn für Heinemann sah es weiter gut aus. Minute 28: Kurz nach Schumacher verließ er die Strecke, um sich frische Reifen zu holen. Das Team Toksport WRT performte gut, und Heinemann konnte seinen Vorsprung gegenüber Schumacher weiter ausbauen. Am Ende sollte es aber für beide nicht auf das Podium reichen.

 

Dafür war es nun Laurin Heinrich (Team75 Motorsport, Porsche 911 GT3 R #75), der die Gunst der Minute nutzen konnte. Ironischerweise war es wieder eine schicksalhafte Full-Course-Yellow-Phase, ausgelöst von Alessio Deledda in Minute 37, die das Rennen für ihn dieses Mal begünstigte: „Der Gerechtigkeit wurde also Genüge getan“, so der gestern noch 19.-Platzierte.

Laurin Heinrich #75 fährt in seinem Porsche 911 GT3 R in einer Rechtskurve vor einem anderen Fahrzeug über die Curbs.

Über mein erstes Podiumsergebnis bereits am vierten DTM-Rennwochenende meiner Karriere bin ich überglücklich.

Laurin HeinrichTeam75 Motorsport

42 Minuten nach Start hatte er sich auf den dritten Platz vorgekämpft. Und machte weiter Druck auf Lucas Auer. Eine Weile lang konnte der noch standhalten – aber Heinrich wollte mehr. Vier Minuten vor Ende zog er am Mercedes-AMG Piloten vorbei. Und sicherte sich den zweiten Platz in diesem packenden Rennen.

 

Laurin hat unsere Strategie einfach perfekt umgesetzt und sich diesen Erfolg somit absolut verdient“, kommentierte Team75 Motorsport-Eigner und Porsche Markenbotschafter Timo Bernhard den Erfolg Heinrichs: „Er ist heute unter sehr schwierigen Rahmenbedingungen ein mega Rennen gefahren.“

 

Und auch, wenn es für Tim Heinemann letztlich nicht auf das Podium reichte, war Sebastian Golz als Projektleiter 911 GT3 R sichtlich zufrieden: „Die Leistung von Tim Heinemann vor allem in der ersten Hälfte des Sonntagsrennens verdient großes Lob. Aus Sicht von Porsche war das hier am Nürburgring ein sehr erfolgreiches Wochenende. Wir konnten unsere Führungen in allen drei Meisterschaftswertungen ausbauen.“

 

Heinemann selbst sah es ebenfalls sportlich: „Nach zwei DTM-Wochenenden ohne Meisterschaftszähler sind wir zweimal in die Punkte gefahren, das stellt einen kleinen Erfolg dar. Jetzt müssen wir dran bleiben, um ab den nächsten Rennen am Lausitzring wieder ganz vorne mit dabei zu sein.“

 

Und einen hat dieser Ehrgeiz sicherlich ganz besonders gepackt: Laurin Heinrich mit dem ersten Podiumsplatz seiner noch jungen Karriere.

Laurin Heinrich #75 hält glücklich die Siegestrophäe für seinen zweiten Platz in der Hand.

Das Ergebnis des zweiten Rennens der DTM auf dem Nürburgring:

1. Maximilian Paul (D), Lamborghini Huracan GT3 EVO 2 #19, 35 Runden

2. Laurin Heinrich (D), Porsche 911 GT3 R #75, +0,600 Sekunden

3. Lucas Auer (A), Mercedes-AMG GT3 #22, +1,320 Sekunden

5. Thomas Preining (A), Porsche 911 GT3 R #91, +3,248 Sekunden

12. Tim Heinemann (D), Porsche 911 GT3 R #9, +10,327 Sekunden

DNF Dennis Olsen (N), Porsche 911 GT3 R #90, +33 Runden

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