In jedem Moment eines Rennens geht es um Zentimeter. Es wird gekämpft, jede Lücke genutzt und versucht, die Position zu halten – oder natürlich zu verbessern. Der Kampf um die Ideallinie ist hart. Besonders dann, wenn es in enge Kurven geht. Warum also sollte ein Fahrer diese verlassen und somit einen längeren Weg in Kauf nehmen?
Dass die Formel E eine außergewöhnliche Rennserie ist, ist kein Geheimnis mehr – schließlich hat sie sich in den letzten Jahren mit ihrem neuartigen Konzept etabliert. Und dass sie sich selbst regelmäßig hinterfragt und verbessert, gehört zu ihrer noch jungen Geschichte. So wurde in der Saison 2018/19 der Attack-Mode eingeführt. Das Ziel: Rennen noch spannender gestalten. Um den Modus zu nutzen, muss der Fahrer bewusst das tun, was im klassischen Rennsport undenkbar wäre: die Ideallinie verlassen, einen markierten Bereich exakt durchfahren und damit einen weiteren Weg zurücklegen. Für das Abweichen von der besten Fahrlinie wird er allerdings auch mit extra 30 kW Leistung belohnt. Damit sich die Teams nicht bereits im Vorhinein passende Strategien zurechtlegen können, werden die Details für den Attack-Mode immer erst 60 Minuten vor Rennbeginn durch die Rennleitung veröffentlicht. So bleiben die genauen Zonen, die Dauer und die Anzahl der möglichen Nutzungen für den Attack-Mode jedes Mal aufs Neue eine Überraschung.