Willkommen in Le Mans! Nein, das ist kein Déjà-vu. Denn bereits im Juni fand ein Rennen des Porsche TAG Heuer Esports Supercup an der Sarthe statt. Aufgrund von technischen Problemen konnte dieses Rennen jedoch nicht gewertet werden und so fand am vergangenen Samstag die Wiederholung statt. Die Ausgangslage war klar: Sollte der Red Bull Racing Esports Fahrer Sebastian Job in Le Mans gewinnen, würde er ein Rennen vor Saisonende als Meister feststehen. Wer etwas gegen diesen Plan hatte? Der Titelverteidiger und Zweitplatzierte im Gesamtklassement Joshua Rogers von VRS Coanda Simsport. Oder auch die Nummer 3: Alejandro Sánchez von MSI eSports. Die beiden verfügten als Einzige im Feld noch über die rechnerische Chance, dem Briten die Tabellenführung streitig zu machen. Und zumindest Joshua Rogers lieferte dementsprechend ab. Aber fangen wir ganz vorn an – das Qualifying.
9/30/2020
Keine vorzeitige Entscheidung im Meisterschaftskampf im Porsche TAG Heuer Esports Supercup.
Die letzten Hundertstel gehören Rogers.
Im vorletzten Qualifying der Saison 2020 zeigte der junge Australier mal wieder sein ganzes Können und sicherte sich die schnellste Zeit. Damit erhöhte der Fahrer von VRS Coanda Simsport seine Erfolge im Qualifying auf 7 Stück – eine beeindruckende Leistung. Doch wie gewohnt bedeutete das Startreihe 4 für Rogers. Direkt hinter seinem größten Rivalen Sebastian Job, der die drittschnellste Zeit im Qualifying in den virtuellen Asphalt brannte. Die beiden Topfahrer trennte nur Dayne Warren, der auf Platz 2 im Qualifying und damit ebenfalls in Startreihe 4 des Sprintrennens startete.
Sprintrennen über die Mulsanne-Gerade.
Auf der Pole-Position des rundenbasierten Sprintrennens stand Mitchell deJong, der in dieser Saison nicht ganz an seine Leistung aus dem vergangenen Jahr anknüpfen konnte. Und dennoch ging es für den Amerikaner an diesem Renntag um vieles – wenn nicht sogar alles. Neben der Meisterschaft ist eine Platzierung in den Top 20 des Gesamtklassements immens wichtig, denn nur diese 20 Fahrer haben ihren Startplatz in der nächsten Saison des Porsche TAG Heuer Esports Supercup sicher. Vor diesem Hintergrund fuhr Mitchell deJong sein zweifelsfrei bestes Rennen der Saison. Zwar musste er sich auf der Mulsanne-Geraden von Graham Carroll aufgrund des Windschattenvorteils überholen lassen, doch währte dieser Platz 2 nur, bis deJong diesen Trick selbst in Runde 2 wiederholen konnte. Auch weiter hinten im Feld spielte der Windschatten eine große Rolle: Tommy Østgaard gewährte seinem Teamkollegen Joshua Rogers den perfekten Slipstream, sodass der Australier an Sebastian Job vorbeiziehen konnte. Heftige Crashs in der vierten und letzten Runde des Sprintrennens spülten Joshua Rogers bis auf Platz 2. Sebastian Job nutzte ein Drama zwischen Jeff Giassi und Tuomas Tähtelä in der letzten Kurve aus und beendete den 4-Runden-Sprint auf Platz 4.
An Spannung kaum zu übertreffen: das Hauptrennen.
Das Hauptrennen in Le Mans war mit insgesamt 8 Rennrunden angesetzt. Und jede der 13,626 km langen Runden hatte es in sich. Spannende Fights, Positionswechsel und harte Manöver prägten das Rennen. Von Platz 2 startend, kassierte Joshua Rogers den Teamkollegen Mitchell deJong noch vor der ersten Schikane auf der Mulsanne-Geraden. Mit dem Amerikaner als Puffer zwischen Rogers und Job begann eine wilde Verfolgungsjagd. Kurz vor Ende der ersten Runde überholte Sebastian Job Mitchell deJong und hatte nur noch Joshua Rogers vor sich. Doch wer dachte, dass Mitchell deJong nun aufgeben würde, hatte weit gefehlt – der Amerikaner konnte als Einziger aus dem gesamten Feld mit den beiden Weltklasse-Simracern mithalten und sicherte sich am Ende einen hochverdienten dritten Platz und wichtige Punkte im Kampf um den Verbleib im Porsche TAG Heuer Esports Supercup. Und Alejandro Sánchez? Der Spanier konnte im Qualifying keine einzige saubere Runde abliefern und musste sich seinen Weg dementsprechend in beiden Rennen von ganz hinten nach vorn bahnen. Nach 8 Rennrunden an der Sarthe war am Ende nicht mehr als ein 10. Platz drin. Joshua Rogers hingegen hielt mit seinem 1. Platz die Titelträume aufrecht. Sebastian Job beendete das Rennen auf Platz 2.
Wie im letzten Jahr: Die Entscheidung fällt in Monza.
Nichts ist unmöglich – so oder so ähnlich wird das Mantra von Joshua Rogers in Monza am 10. Oktober lauten müssen. Denn trotz seines Sieges in Le Mans beträgt sein Rückstand 80 Zähler. Für Sebastian Job bedeutet das wiederum, dass er mit einer sehr komfortablen Führung ins virtuelle Norditalien reist. Doch wie im letzten Jahr verspricht uns der Porsche TAG Heuer Esports Supercup Spannung bis zum letzten Rennen – damals mit dem Happy End für Joshua Rogers. Wir können das Rennen in Monza am 10. Oktober kaum erwarten und freuen uns darauf, euch wie immer live auf dem Porsche YouTube- und Twitch-Kanal begrüßen zu dürfen. #jointherace