Endlich war es so weit: Das Le-Mans-Rennwochenende konnte nach der Terminverschiebung stattfinden. Das legendäre 24-Stunden-Rennen an der Sarthe zählt jedes Jahr zu den größten Highlights im Porsche Motorsport Kalender. Doch Le Mans 2020 sollte nicht so sein, wie man sich das in Weissach erhofft hatte.
9/22/2020
Die Höhen und Tiefen des Le-Mans-Rennwochenendes.
Das erste Mal Le Mans für den neuen 911 RSR.
Eine Terminverschiebung des Rennens von Juni in den September brachte natürlich nicht nur logistische Veränderungen mit sich – auch das Wetter und die Durchschnittstemperaturen waren kaum vorhersehbar. Dazu kam noch ein entscheidender Faktor für das #TeamPorsche: Der neue 911 RSR war noch keine Runde auf dem Circuit de la Sarthe gefahren. Dementsprechend früh und lang waren die beiden Werksrennwagen am Donnerstag während der insgesamt 10 Stunden in den freien Trainingssessions auf dem Track. Und das machte sich bezahlt: Beide Porsche 911 RSR schafften es in das Hyperpole-Qualifying am Freitagvormittag.
Pole-Position im Hyperpole-Qualifying.
Dort wurde die Leistung vom Vortag noch einmal übertroffen: Gianmaria Bruni setzte mit dem Porsche 911 RSR #91 die Bestzeit im entscheidenden Qualifying und sicherte sich und seinen Teamkollegen Richard Lietz und Frédéric Makowiecki die Pole-Position. Das Schwesterauto #92 mit Kévin Estre, Laurens Vanthoor und Michael Christensen schaffte es auf den 6. Platz.
Enttäuschender Rennstart am Samstag.
Dann ging es los: Samstag, 14:30 Uhr (CEST) wurde das Rennen mit der fliegenden Runde eröffnet und die 24 Stunden begannen. Doch für die beiden Porsche 911 RSR in den historischen Farben des ersten Le-Mans-Gesamtsiegers von 1970 verlief der Rennstart alles andere als gut. Die Konkurrenz hatte die größere Höchstgeschwindigkeit auf der Geraden und nutzte den Windschatten der #91 gnadenlos aus. Auch das Schwesterauto war auf den Geraden chancenlos.
Kein Rennglück im weiteren Verlauf der 24 Stunden.
Natürlich waren die Wetterprognosen alles andere als konstant für dieses Rennwochenende, sodass man sich in der Porsche Box durchaus noch Hoffnungen machte, in einem Regenrennen den Geschwindigkeitsunterschied auszugleichen. Doch das Rennglück war den beiden Rennwagen nicht gegönnt: Zuerst erlitt die #92 früh im Rennen einen Reifenschaden, nur um einige Stunden später die nächste Hiobsbotschaft aus dem Cockpit zu erhalten: Laurens Vanthoor meldete am Steuer der #92 Probleme mit der Servolenkung – diese bescherten ihm eine Stand- und Reparaturzeit in der Box von mehr als 40 Minuten. Nach einigen heftigen Crashs auf der Strecke waren die frühen Abendstunden von mehreren langen Safety-Car-Phasen bestimmt. In der Nacht meldete auch die #91 Probleme mit der Lenkung, die zum Glück relativ schnell behoben werden konnten. Da das Wetter entgegen aller Vorhersagen hielt und keine Regenschauer die Rennstrecke erreichte, waren die beiden Werksrennwagen am Ende schlichtweg chancenlos. Das Team der #91 beendete das Rennen auf dem 5. Platz, die #92 fuhr als 6. über die Ziellinie.
Starke Performance in der GTE Am.
Kurz vor Rennende mussten die drei Safety-Cars noch einmal ausrücken. Den daraus resultierenden Restart nutzte Matt Campbell, für Dempsey-Proton Racing unterwegs, ideal aus, um sich an den Markenkollegen von Team Project 1 vorbeizuschieben. Nach 24 Stunden bedeutete das einen großartigen 2. Platz für das Team in der GTE-Am-Klasse. Für Matt Campbell ist es bereits das zweite Podium in Le Mans in seiner Karriere. Wir freuen uns mit dem Porsche Werksfahrer und arbeiten mit Hochdruck an der Vorbereitung für die 24 Stunden vom Nürburgring. Denn nach dem Rennen ist vor dem Rennen.