Das 24h-Rennen von Le Mans ist das größte und traditionsreichste Motorsportereignis der Welt – und für Porsche mit Sicherheit auch eines der emotionalsten.
Im Zuge des 50-jährigen Jubiläums blicken wir auf eine ganz besondere Art und Weise auf unseren ersten Gesamtsieg zurück.
1970: Strömender Regen in Le Mans. Es prasselt immer stärker und die Nacht bricht herein. Dreher, Ausfälle, Crashs – viele Mitstreiter und Teams kommen gar nicht erst ins Ziel beim 24h-Rennen vor genau 50 Jahren. Dem Rennfahrer Hans Herrmann gelingt es trotz schwierigen Bedingungen, sich in seinem 580 PS starken Porsche 917 KH nach 18 harten Stunden an die Spitze zu kämpfen. Er und sein Teamkollege Richard Attwood fahren schließlich als Sieger ins Ziel und sichern sich damit den ersten Porsche Gesamtsieg beim 24h-Rennen in Le Mans – gefolgt von Gérard Larrousse und Willy Kauhsen im Martini Porsche 917 LH sowie Rudi Lins und Helmut Marko im Porsche 908/02. Porsche auf Platz eins, zwei und drei – ein perfekter Triumph, es folgen viele weitere.
Bis heute gewann Porsche insgesamt 19 Mal in der Gesamtwertung des Langstreckenrennens und erzielte unzählige Klassenerfolge. Doch der erste ganz große Sieg von 1970 bleibt nach wie vor unvergessen. Grund genug, um den wegweisenden Erfolg von damals ein halbes Jahrhundert später gebührend zu feiern – und hoffentlich in diesem Jahr gleich doppelt daran anzuknüpfen: einerseits im Rahmen der 88. Auflage des legendären Rennens, das in diesem Jahr aufgrund der Corona-Krise erst im September stattfindet. Andererseits bei dem weltweit ersten virtuellen 24-Stunden-Rennen von Le Mans, das am 13. und 14. Juni ausgetragen wurde. Hier gewann das neu gegründete Porsche Esports Team, bestehend aus den Werksfahrern Nick Tandy und Ayhancan Güven sowie den Simracing-Profis Josh Rogers und Tommy Östgaard, gleich mal die Erstauflage.
Und während die Piloten dem Geschehen von vor 50 Jahren mit vollem Einsatz in der digitalen Welt nacheifern, stellt der Stuttgarter Christian Blanck das spektakuläre Rennen von 1970 mal ganz analog nach: mit originalgetreuen Modellautos im Maßstab 1:43 und mit der Hilfe seiner beiden Söhne, sieben und neun Jahre alt. Blancks Buchreihe »Kinderzimmerhelden« machten den Künstler und Markenexperten bereits zuvor bekannt – darin zeigt er etliche seiner vermackten, bespielten und oft auch leicht lädierten vierrädrigen Gefährten, die bei ihm, wie auch bei vielen anderen, eine nachhaltig währende automobile Leidenschaft begründeten.