Allen Unterschieden zwischen realem und virtuellem Motorsport zum Trotz: Eine bemerkenswerte Anzahl von Gemeinsamkeiten erklärt, warum die Simulatoren in beiden Bereichen gleichermaßen zum Einsatz kommen. Formel-E-Fahrer absolvieren den größten Teil der Rennvorbereitung vor dem Bildschirm. Dies gilt insbesondere für das intelligente Energie-Management. „Mit dem Batteriestrom richtig hauszuhalten ist super wichtig“, betont Neel Jani. „Im Simulator haben wir herausgefunden, in welchen Kurven sich durch langsame Fahrt oder Lupfen des Fahrpedals Energie einsparen lässt und wo es sich umgekehrt lohnt, zu boosten, also viel Energie einzusetzen.“
Mitchell DeJong ergänzt: „Das Energie-Management stellt auch im SimRacing einen zusätzlichen Aspekt neben dem eigentlichen Fahren dar. Wo Energie einsparen und wie viel im Zweikampf einsetzen – das sind entscheidende Fragen. Der Simulator berücksichtigt dies und die besten Fahrer haben hierzu eigene Strategien im Kopf.“
Insbesondere vor der Saison leisten die digitalen Testfahrten wertvolle Hilfestellungen und beschleunigen die Lernkurve. „Die ganze Vorbereitung begann im Simulator, dort kannst du alles Wichtige über die Formel E lernen“, erinnert sich André Lotterer an seine Anfänge in der rein elektrischen Rennserie. „Du kannst verschiedene Funktionen und Fahr-Modi testen und die gesamte Logik verstehen, mit der du ein Rennen hinsichtlich des Energieverbrauchs angehen musst.“ Im Wettkampf gegen andere Spieler können Simulatorrennen extreme Spannung aufbauen.
Trotz seiner grandiosen Karriere im realen Motorsport gibt SimRacing auch Neel Jani heute noch Adrenalinschübe, wie er nach dem simulierten Formel E-Rennen auf dem Porsche Messestand resumiert: „Auto gegen Auto, Windschattenspiele – das fühlt sich an wie im richtigen Leben. Natürlich beginnt es da zu kribbeln. Du kämpfst am Lenkrad, hast Stress, pumpst Adrenalin – das macht Spaß. Mir gefällt der Wettkampf, auch in der Simulation.“